Veröffentlicht am Mai 11, 2024

Eine Laufveranstaltung ist kein Ziel, sondern Ihr mächtigster Trainingspartner. Der Schlüssel liegt darin, das Event strategisch als Motivations-Katalysator zu nutzen, anstatt es als einschüchternde Ziellinie zu betrachten.

  • Die psychologische Verbindlichkeit einer Anmeldung steigert die Trainingskonsequenz um ein Vielfaches.
  • Die richtige Wahl zwischen 5 km und 10 km sowie eine strukturierte 12- bis 16-wöchige Vorbereitung sind entscheidend, um Verletzungen zu vermeiden.
  • Die Integration in die Leipziger Lauf-Community durch Clubs oder Treffs verwandelt das Training von einer Pflicht in eine soziale Aktivität.

Empfehlung: Beginnen Sie nicht mit dem Training, sondern mit der Auswahl eines passenden Leipziger Laufevents in 3 bis 4 Monaten. Diese „Rückwärtsplanung“ gibt Ihrem Training sofort einen Sinn und eine Struktur.

Kennen Sie das? Die Laufschuhe stehen bereit, der Wille ist da, doch der innere Schweinehund gewinnt oft den Kampf um die Joggingrunde durch den Leipziger Auenwald. Viele Freizeitläufer kämpfen mit schwankender Motivation. Der gängige Ratschlag lautet: „Setz dir ein Ziel!“ Doch dieser Rat bleibt oft abstrakt. Man nimmt sich vor, regelmäßiger zu laufen, vielleicht schneller zu werden, aber ohne konkreten Anker verpufft die anfängliche Energie schnell wieder.

Die meisten denken bei einem Laufevent an die Ziellinie, den Wettkampf, den Leistungsdruck. Sie sehen den Leipzig Marathon oder einen lokalen Volkslauf als Gipfel, den es zu erklimmen gilt. Aber was wäre, wenn wir die Perspektive radikal ändern? Was, wenn wir eine Laufveranstaltung nicht als Endziel, sondern als strategischen Partner und Katalysator für unser Training betrachten? Die wahre Magie liegt nicht im Event selbst, sondern in der psychologischen Verbindlichkeit, die durch die Anmeldung entsteht, und in der intelligenten Trainings-Architektur, die sie erzwingt.

Dieser Ansatz verwandelt das Training von einer vagen Absicht in ein konkretes Projekt mit einem festen Liefertermin. Es geht nicht darum, der Schnellste zu sein, sondern darum, die enorme Kraft eines Events zu nutzen, um die eigenen, ganz persönlichen Ziele zu erreichen. Dieser Artikel entschlüsselt die Event-Logik für Leipziger Läufer: von der Wahl des richtigen ersten Wettkampfs über die Vermeidung typischer Anfängerfehler bis hin zur Integration in die lokale Lauf-Community, die das Laufen zu einem Teil Ihrer Identität macht.

Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie durch eine gezielte Event-Teilnahme nicht nur Ihre Laufziele erreichen, sondern eine nachhaltige Motivation aufbauen. Der folgende Leitfaden bietet Ihnen eine klare Struktur und praxisnahe Strategien, um Ihre Laufreise in und um Leipzig erfolgreich zu gestalten.

Warum trainieren Läufer mit gebuchtem Event 3x konsequenter als ohne festes Ziel?

Die Entscheidung, an einem Laufevent teilzunehmen, ist mehr als nur ein Eintrag im Kalender. Sie ist ein psychologischer Vertrag mit sich selbst. Sobald die Anmeldegebühr bezahlt und der Name auf der Starterliste steht, wird aus einer vagen Absicht („Ich sollte mehr laufen“) eine konkrete Verpflichtung. Dieser Mechanismus der psychologischen Verbindlichkeit ist der stärkste Motor für nachhaltige Trainingsmotivation. Plötzlich hat jedes Training einen direkten Sinn: Es ist eine Vorbereitung auf ein reales, terminiertes Ereignis.

Studien zur Sportpsychologie bestätigen diesen Effekt eindrücklich. Die Daten zeigen, dass Läufer mit einem angemeldeten Wettkampfziel bis zu dreimal konsequenter ihr Training absolvieren als Läufer ohne ein solches festes Ziel. Der Grund ist einfach: Das investierte Geld und die öffentliche Deklaration der Teilnahme schaffen einen sanften sozialen Druck und einen „Point of no Return“. Das Training wird zur logischen Konsequenz, nicht mehr zur täglichen Willensentscheidung.

Diese Verbindlichkeit lässt sich durch einfache Tricks weiter verstärken. Das Führen eines Trainingstagebuchs, in dem Sie Ihre Kilometer und Fortschritte festhalten, macht die Entwicklung sichtbar und greifbar. Ein strukturierter Trainingsplan gibt jedem Lauf eine klare Aufgabe und ermöglicht es, nach jeder Einheit einen befriedigenden Haken zu setzen. Die Verabredung mit Gleichgesinnten schafft eine zusätzliche soziale Verantwortungsebene. All diese Elemente bauen auf dem Fundament auf, das durch die Event-Anmeldung gelegt wurde, und verwandeln Motivation von einem flüchtigen Gefühl in eine verlässliche Gewohnheit.

Wie wählen Sie Ihren ersten Wettkampf: 5km-Volkslauf oder 10km-Stadtlauf?

Die strategische Auswahl des ersten Events ist der Grundstein für eine positive Lauferfahrung. Für Einsteiger in Leipzig stehen oft zwei klassische Optionen zur Wahl: der familiäre 5-km-Volkslauf oder der prestigeträchtigere 10-km-Stadtlauf. Die Entscheidung hängt weniger von Ehrgeiz als von einer realistischen Einschätzung der eigenen Lebensumstände und des aktuellen Fitnesslevels ab. Es geht darum, eine Herausforderung zu wählen, die motiviert, aber nicht überfordert.

Ein 5-km-Lauf ist der perfekte Einstieg. Die Vorbereitungszeit ist überschaubar, der wöchentliche Zeitaufwand gering, und die Atmosphäre bei solchen Läufen ist meist entspannt und gemeinschaftlich. Wenn Sie aktuell in der Lage sind, etwa 20-30 Minuten am Stück zu joggen, ist ein 5-km-Ziel in 6 bis 8 Wochen absolut realistisch. Eine gute Zielzeit für Anfänger liegt hier oft zwischen 30 und 35 Minuten.

Gruppe von Läufern verschiedenen Alters beim morgendlichen Parkrun im Leipziger Park

Der 10-km-Lauf erfordert bereits eine deutlich strukturiertere Vorbereitung. Er ist ideal für Läufer, die bereits eine solide Grundfitness mitbringen und 45 Minuten oder länger durchlaufen können. Der höhere Trainingsaufwand wird oft durch eine elektrisierende Atmosphäre bei größeren Stadtläufen belohnt. Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Unterschiede zusammen und hilft Ihnen bei der Entscheidung.

Vergleich: 5km-Volkslauf vs. 10km-Stadtlauf für Einsteiger
Kriterium 5km-Volkslauf 10km-Stadtlauf
Trainingsdauer 6-8 Wochen 10-12 Wochen
Wöchentlicher Zeitaufwand 2-3 Einheiten 3-4 Einheiten
Atmosphäre Familiär, entspannt Lebhaft, wettkampforientiert
Ideale Vorbereitung 30 Min. am Stück laufen können 45-60 Min. am Stück laufen können
Regenerationszeit 2-3 Tage 4-5 Tage

Letztendlich ist das beste Event das, welches Sie mit einem Lächeln und dem Gefühl, etwas Großartiges geschafft zu haben, beenden. Wählen Sie die Distanz, die zu Ihrem aktuellen Leben passt, nicht zu dem, wo Sie in einem Jahr sein wollen.

Spaßlauf ohne Zeitmessung oder Leistungslauf: Was bei mittlerem Tempo ohne Podiumsambitionen?

Nach der Wahl der Distanz folgt die nächste strategische Entscheidung: Welches Mindset wähle ich für das Event? Die meisten Freizeitläufer befinden sich in einem interessanten Mittelfeld: Sie sind zu ambitioniert für einen reinen Spaßlauf, aber ihre Ziele sind nicht auf das Podium ausgerichtet. Hier etabliert sich eine äußerst motivierende Philosophie: der Wettkampf gegen die eigene Uhr. Der Fokus verschiebt sich vom Vergleich mit anderen hin zur Jagd nach der persönlichen Bestzeit (Personal Best, PB).

Dieser „Personal Best“-Ansatz ist psychologisch brillant. Er schafft einen messbaren, individuellen und unendlich skalierbaren Leistungsanreiz. Jedes Training, jeder Kilometer dient dem Ziel, die eigene bisherige Leistung zu übertreffen. Es immunisiert gegen den Frust, von schnelleren Läufern überholt zu werden, und fokussiert die gesamte Energie auf den eigenen Fortschritt. Die wahre Konkurrenz sind nicht die anderen 5.000 Teilnehmer, sondern die eigene Zeit vom letzten Lauf.

Eine Analyse von Strava-Daten ambitionierter Hobbyläufer zeigte diesen Effekt deutlich. Läufer, die sich auf ihre persönliche Bestzeit konzentrierten, trainierten konsequenter und erzielten letztlich bessere Ergebnisse. Sie verfolgten eine klare Trainings-Architektur, die auf ihr persönliches Ziel ausgerichtet war. So absolvierten Läufer, die einen Marathon unter drei Stunden anstrebten, im Schnitt fünfmal eine Distanz von über 30 Kilometern in ihrer Vorbereitung – nicht um zu gewinnen, sondern um ihre PB-Ziele zu erreichen.

Für Sie als Läufer in Leipzig bedeutet das: Suchen Sie sich einen offiziell vermessenen Lauf mit Zeitmessung, aber definieren Sie Ihr Erfolgsziel rein persönlich. Das kann das erstmalige Finishen, das Unterschreiten einer bestimmten Marke (z.B. 10 km unter einer Stunde) oder einfach ein konstantes Tempo sein. Dieser Ansatz liefert die Struktur eines Leistungslaufs, ohne den externen Druck eines Platzierungsziels.

Warum verletzen sich 30% der Laufanfänger, weil sie Events ohne Wettkampfvorbereitung angehen?

Die Anmeldung zu einem Event ist ein mächtiger Motivator, birgt aber auch eine Gefahr: übermotivierten Aktionismus. Viele Laufanfänger steigern ihr Trainingspensum zu schnell und zu unstrukturiert. Sie wollen die verlorene Zeit aufholen und ignorieren die Signale ihres Körpers. Das Ergebnis ist vorhersehbar: Überlastungsverletzungen wie Schienbeinkantensyndrom, Läuferknie oder Achillessehnenprobleme. Die Ursache ist fast immer ein schlechtes Belastungs-Management.

Der Körper, insbesondere Sehnen, Bänder und Gelenke, benötigt Zeit, um sich an die steigende Belastung anzupassen. Muskeln adaptieren relativ schnell, der passive Bewegungsapparat jedoch deutlich langsamer. Eine Analyse gängiger Trainingspläne zeigt ein weiteres Problem: Oft wird ein um 30-40 % höherer Kilometerumfang in Plänen vorgegeben, als von den Athleten tatsächlich realistisch umgesetzt wird. Dies führt dazu, dass Läufer versuchen, große Sprünge im Pensum zu machen, anstatt die Belastung graduell zu steigern (nicht mehr als 10 % pro Woche).

Nahaufnahme einer professionellen Laufschuhanalyse mit Fokus auf Fußstellung

Eine strukturierte Vorbereitung ist daher keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Sie dient nicht nur dem Leistungsaufbau, sondern vor allem der Verletzungsprävention. Zwei Elemente sind dabei entscheidend: ein realistischer Trainingsplan, der auf dem aktuellen Leistungsstand aufbaut, und das richtige Equipment. Eine professionelle Laufschuh-Analyse in einem Leipziger Fachgeschäft kann Fehlstellungen aufdecken und das passende Schuhwerk empfehlen, das die individuelle Biomechanik unterstützt. Dies ist eine der wichtigsten Investitionen in eine nachhaltige und schmerzfreie Laufkarriere.

Denken Sie daran: Das Ziel ist nicht nur, die Startlinie zu erreichen, sondern vor allem, gesund und stark über die Ziellinie zu laufen. Ein klug geplanter Trainingsaufbau ist der beste Schutz vor wochenlangen Zwangspausen.

Wann sollten Sie Ihren Hauptwettkampf planen: Nach 12 oder nach 16 Wochen Vorbereitung?

Die Planung der Vorbereitungsdauer ist ein zentraler Pfeiler Ihrer Trainings-Architektur. Die meisten Standard-Trainingspläne für Distanzen wie Halbmarathon oder Marathon sind auf 12 Wochen ausgelegt. Dieser Zeitrahmen ist jedoch für viele ambitionierte Amateure sehr knapp bemessen. Eine 16-wöchige Vorbereitung bietet entscheidende Vorteile und ist für die meisten Freizeitläufer die klügere und sicherere Wahl.

Warum? Die zusätzlichen vier Wochen sind kein „Fettpolster“ für Faulheit, sondern ein strategischer Puffer. Das Leben passiert: Eine Erkältung, eine stressige Arbeitswoche, ein Urlaub oder einfach ein Motivationstief können schnell dazu führen, dass ein oder zwei Wochen Training ausfallen. Bei einem 12-Wochen-Plan kann dies das gesamte Projekt gefährden. Ein 16-Wochen-Plan absorbiert solche unvorhergesehenen Pausen, ohne den Läufer in Panik zu versetzen. Er erlaubt eine graduellere Steigerung der Umfänge und reduziert das Verletzungsrisiko.

Eine Analyse von Runner’s World bestätigt dies: Während 12 Wochen für erfahrene Läufer (mit mindestens 18 Monaten Lauferfahrung) oft ausreichen, profitieren die meisten Athleten von der längeren Vorbereitungsphase. Sie ermöglicht es, wichtige Meilensteine wie den ersten 30-Kilometer-Lauf vor einem Marathon entspannter und sicherer zu erreichen. Dieser Puffer sorgt für mentale Entspannung und physische Stabilität. Planen Sie also Ihren Hauptwettkampf und rechnen Sie 16 Wochen zurück – das ist Ihr idealer Trainingsstart.

Ihr Fahrplan zum Erfolg: Den Hauptwettkampf rückwärts planen

  1. Hauptwettkampf festlegen: Wählen Sie Ihr A-Rennen, z.B. den Leipzig Halbmarathon im Oktober.
  2. Trainingsbeginn berechnen: Rechnen Sie 16 Wochen zurück, um den Startmonat festzulegen (z.B. Juni).
  3. Testwettkämpfe integrieren: Planen Sie einen kürzeren Lauf (z.B. 10 km) etwa 8 Wochen vor dem Hauptevent ein, um die Wettkampfsituation zu üben.
  4. Grundlagenphase berücksichtigen: Beginnen Sie bereits 4-6 Wochen vor dem offiziellen Trainingsplan mit lockerem, regelmäßigem Laufen, um eine Basis zu schaffen.
  5. Tapering einplanen: Reduzieren Sie den Trainingsumfang bewusst in den letzten 2 Wochen vor dem Wettkampf, um erholt an der Startlinie zu stehen.

Wie finden Sie einen Lauf- oder Radsportclub in Leipzig, der Anfänger wirklich willkommen heißt?

Alleine zu trainieren erfordert enorme Disziplin. Die Integration in eine Gemeinschaft kann die Motivation auf ein völlig neues Level heben. Doch viele Einsteiger haben Hemmungen, einem Verein beizutreten, aus Angst, zu langsam zu sein oder den Anschluss nicht zu finden. In einer Stadt wie Leipzig gibt es jedoch zahlreiche Möglichkeiten, die perfekt auf Anfänger zugeschnitten sind. Der Schlüssel ist zu wissen, worauf man achten muss.

Ein guter Indikator für einen anfängerfreundlichen Club oder Lauftreff ist die Transparenz in der Kommunikation. Bietet die Website klare Informationen für Neulinge? Gibt es explizit ausgewiesene Anfängergruppen? Werden die Geschwindigkeiten (Pace) der einzelnen Gruppen angegeben? Seriöse Angebote kommunizieren zum Beispiel, dass ihre langsamste Gruppe eine Pace von 6:30-7:00 min/km läuft. Das schafft Sicherheit und nimmt die Angst, nicht mithalten zu können.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Möglichkeit eines unverbindlichen Kennenlernens. Die meisten anfängerfreundlichen Clubs bieten kostenlose Probetrainings (oft 2-3 Mal) an. Nutzen Sie diese Chance, um die Atmosphäre zu spüren und die Trainer kennenzulernen. Ein exzellenter Club hat oft einen designierten Ansprechpartner oder Mentor für Neulinge, der in den ersten Wochen zur Seite steht.

Die Leipziger Laufexpertin Christina Dörr bestätigt diesen offenen Charakter der lokalen Szene. Sie empfiehlt insbesondere die kostenlosen Lauftreffs, die von lokalen Laufgeschäften organisiert werden:

Die Leipziger Laufcommunity ist unglaublich offen. Besonders die kostenlosen Lauftreffs der lokalen Laufgeschäfte sind perfekt für Einsteiger – hier geht es weniger um Vereinsmeierei als um gemeinsame Freude am Laufen. Man trifft sich, läuft zusammen und niemand wird zurückgelassen.

– Christina Dörr

Suchen Sie gezielt nach solchen Angeboten. Ein kurzer Anruf oder eine E-Mail vor dem ersten Besuch kann ebenfalls helfen, letzte Unsicherheiten zu klären. Die richtige Gruppe verwandelt das Training von einer einsamen Anstrengung in ein motivierendes soziales Ereignis.

Das Wichtigste in Kürze

  • Strategische Event-Wahl: Nutzen Sie eine Event-Anmeldung als psychologische Verpflichtung, um Ihre Trainingskonsequenz massiv zu steigern.
  • Intelligente Vorbereitung: Wählen Sie für den Einstieg einen 5-km- oder 10-km-Lauf und planen Sie eine 16-wöchige Vorbereitung mit Puffern ein, um Verletzungen vorzubeugen.
  • Community als Motor: Integrieren Sie sich in die Leipziger Lauf-Szene durch anfängerfreundliche Clubs oder Lauftreffs, um Motivation durch soziale Zugehörigkeit zu schaffen.

Warum berichten 85% der Live-Zuschauer von stärkeren Emotionen als TV-Konsumenten derselben Sportart?

Was macht die Teilnahme an einem Laufevent so besonders? Es ist die unvergleichliche emotionale Welle, die man als Teil des Geschehens erlebt. Diese Erfahrung ist nicht nur eine Belohnung für das harte Training, sondern auch ein mächtiger Treibstoff für zukünftige Motivation. Die Wissenschaft bestätigt, was jeder Teilnehmer spürt: Das Live-Erlebnis ist durch nichts zu ersetzen.

Studien zur Sportpsychologie belegen, dass die emotionale Reaktion bei Live-Zuschauern bis zu 85% stärker ausfällt als bei Menschen, die dasselbe Event am Fernseher verfolgen. Als Läufer sind Sie nicht nur Zuschauer, sondern Hauptdarsteller. Sie spüren die Energie der Menge, hören die Anfeuerungsrufe mit Ihrem Namen, sehen die Plakate, die Freunde und Familie für Sie gebastelt haben. Diese multisensorische Erfahrung erzeugt einen Adrenalinschub, der Sie über Ihre gefühlten Grenzen hinaustragen kann.

Dieser Effekt wird als soziale Fazilitation bezeichnet: Die Anwesenheit anderer Menschen kann die eigene Leistung steigern, besonders bei gut geübten Tätigkeiten. Das Gebrüll der Menge am Streckenrand des Leipzig Marathons, das Klatschen wildfremder Menschen – all das wird zu einem Teil Ihrer persönlichen Erfolgsgeschichte. Es ist die öffentliche Anerkennung für monatelange, oft einsame Trainingsstunden.

Die Läuferin und Sportmanagerin Christina Dörr fasst dieses Gefühl treffend zusammen:

Die Stimmung und das Anfeuern der Menschen am Straßenrand sorgen für zusätzliches Adrenalin. Das haben wir Läufer uns mit unserem harten Training verdient!

– Christina Dörr, Frankfurt Marathon Blog

Die Erinnerung an diese Emotionen – der Stolz beim Überqueren der Ziellinie, das Gefühl der Verbundenheit mit Tausenden anderen – wird zu einer emotionalen Ressource, auf die Sie an dunklen, kalten Wintermorgen zurückgreifen können, um die Laufschuhe wieder zu schnüren.

Wie können sportbegeisterte Erwachsene durch Sportclubs soziale Zugehörigkeit und Identität finden?

Der vielleicht tiefgreifendste Effekt der strategischen Event-Teilnahme und der Integration in eine Laufgruppe ist die Transformation der eigenen Identität. Aus „jemand, der ab und zu läuft“ wird „ein Läufer“. Diese Identitätsbildung ist ein schleichender, aber extrem wirkungsvoller Prozess, der durch soziale Zugehörigkeit massiv beschleunigt wird.

Wenn Sie regelmäßig mit einem Club oder einer Laufgruppe trainieren, teilen Sie mehr als nur Kilometer. Sie teilen Ziele, Herausforderungen, Erfolge und Misserfolge. Die gemeinsamen Erlebnisse – das Training bei Regen, der Testwettkampf, das Feiern nach dem Hauptevent – schaffen ein starkes Gefühl der Verbundenheit. Der Sport wird zum Ankerpunkt im sozialen Leben. Man ist nicht mehr nur Individuum, sondern Teil eines Teams, einer Community mit gemeinsamen Werten und einer gemeinsamen Sprache.

Ein inspirierendes Beispiel für diese Transformation ist Kevin Besser, Gründer von runnersflow. Er begann als unsportlicher, übergewichtiger Mensch, für den die ersten Laufminuten purer Schmerz waren. Durch konsequente, kleine Schritte und die schrittweise Integration in die Lauf-Community baute er eine neue Identität auf. Heute betreibt er einen der größten deutschen Lauf-YouTube-Kanäle. Seine Geschichte zeigt: Die Identität als „Läufer“ entsteht nicht über Nacht, sondern wird durch regelmäßiges Handeln und soziale Bestätigung geformt. Aus dem einsamen Kampf wurde eine Bewegung, aus dem Abnehm-Ziel eine Lebensphilosophie.

Diese neue Identität wirkt als innerer Kompass. An Tagen, an denen die Motivation fehlt, fragt man sich nicht mehr „Soll ich laufen?“, sondern „Ein Läufer würde jetzt trainieren gehen“. Die Handlung wird zu einem Ausdruck dessen, wer man ist. Ein Sportclub bietet den perfekten Rahmen für diese Entwicklung, indem er Struktur, soziale Interaktion und ein gemeinsames Zielsystem bereitstellt.

Indem Sie Laufveranstaltungen als strategische Werkzeuge und die Leipziger Lauf-Community als Ihren Verbündeten betrachten, schaffen Sie ein System, das Sie nicht nur zu Ihren Zielen trägt, sondern das Laufen zu einem festen und freudvollen Bestandteil Ihres Lebens macht. Beginnen Sie noch heute damit, Ihren nächsten Wettkampf nicht als Hürde, sondern als Chance zu sehen und planen Sie Ihre nächsten Schritte.

Häufig gestellte Fragen zu Laufveranstaltungen in Leipzig

Gibt es ein kostenloses Probetraining?

Ja, die meisten anfängerfreundlichen Laufclubs und -treffs in Leipzig bieten 2-3 kostenlose Schnuppertrainings an. Dies ist die beste Möglichkeit, die Gruppe und die Atmosphäre unverbindlich kennenzulernen, bevor eine Mitgliedschaft erforderlich wird.

Wird das Tempo der langsamsten Gruppe vorab kommuniziert?

Seriöse und einsteigerfreundliche Clubs geben auf ihrer Website oder auf Anfrage klare Pace-Angaben für ihre verschiedenen Leistungsgruppen an (z.B. eine Anfängergruppe mit 6:30-7:00 min/km). Das gibt Ihnen die Sicherheit, die passende Gruppe für Ihr aktuelles Niveau zu finden.

Gibt es einen festen Ansprechpartner für Neulinge?

Ein gutes Zeichen für einen gut organisierten Club ist ein designierter ‚Anfänger-Coach‘ oder ein Mentor-System. Ein fester Ansprechpartner erleichtert den Einstieg enorm, beantwortet Fragen und hilft neuen Mitgliedern, sich in den ersten Wochen zurechtzufinden.

Geschrieben von Michael Becker, Michael Becker ist promovierter Sportwissenschaftler und lizenzierter Leistungstrainer mit über 14 Jahren Erfahrung in Ausdauertraining, Trainingssteuerung und sportmedizinischer Beratung. Er betreut Leistungssportler, ambitionierte Hobbysportler und Wiedereinsteiger und lehrt an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement.